In einer engen Gasse der alten Stadt lebte ein kleiner Hund namens Laika. Sie war dünn, mit wirren Schnurrhaaren und traurigen Augen, die nur nach ein wenig Wärme und Essen zu fragen schienen. Laika suchte nach Krümeln auf den Bürgersteigen und spähte in Mülltonnen, fand aber fast nichts. Ihr kleiner Bauch knurrte so laut, dass es schien, als könnte er die ganze schlafende Nachbarschaft wecken.
Eines kalten Abends setzte sich Laika auf eine leere Stufe und jaulte leise. Sie hatte das Gefühl, dass sie niemand hören würde, und die Welt zu groß und gleichgültig für ein so kleines Wesen sei. Ihre Pfötchen zitterten und ihre Augen waren müde von endlichem Hunger.
Und dann tauchte er auf — ein Obdachloser namens Lukas. Seine Finger waren mit Schwielen bedeckt, und in den Händen hielt er ein wenig Brot. In seinen Augen lag genauso viel Sehnsucht wie in Laikas, denn er wusste selbst, wie es ist, hungrig und allein zu sein. Als er Laika bemerkte, die ihn mit flehenden Augen ansah, zog es sein Herz zusammen.
„Kommst du mit mir?“ — flüsterte Lukas, und der Hund spürte sofort die Wärme seiner Stimme. Er teilte sein kleines Stück Brot mit ihr, das er selbst kaum in den Händen hielt. Laika nahm es vorsichtig, und ihr kleiner Körper zitterte vor Glück. Zum ersten Mal seit langer Zeit spürte sie wahre Wärme — nicht nur im Bauch, sondern auch im Herzen.
Lukas setzte sich neben sie und streichelte Laika sanft. Sie teilten schweigend das Brot und den Moment, den niemand in der großen Stadt bemerken würde. Aber für sie beide war dieser Abend ein ganzes Universum. Und obwohl beide hungrig waren — der eine körperlich, der andere seelisch — spürten sie die Freude, dass es gemeinsam leichter ist, jede Einsamkeit zu ertragen.
Von diesem Tag an suchte Laika ihr Futter nicht mehr alleine. Sie ging neben Lukas, immer sicher, dass in seinen Händen ein Stück Brot und in seinem Herzen Wärme und Liebe zu finden waren. Der kleine Hund verstand, dass man selbst in der kältesten Welt jemanden finden kann, der einem Hoffnung schenkt, und dieses Brot war viel wichtiger als jede Sättigung — es war ein Zeichen von Mitgefühl und Freundschaft.
